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Bergbau und Mineralien im Südschwarzwald

aktualisiert: 16. Oktober 2011
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Der Bergbau
in Badenweiler
.Bergbau-Galerie Badenweiler
Der Metallerz-Bergbau

Lange war römischer Bergbau in Badenweiler eine denkbare und relativ wahrscheinliche Möglichkeit, deuteten doch zahlreiche typisch rundliche Abbaue entlang des Quarzriffs darauf hin. Zudem war schwer vorstellbar, dass der ansässigen römischen Bevölkerung die Erzvorkommen am Quarzriff entgangen sein sollten.

Als dann erst im Mörtel, später auch in den Fundamenten der römischen Badruine zerkleinertes Material gefunden wurde, dessen Ursprung eindeutig beim Quarzriff liegt, war damit der Beweis erbracht, dass unter den Römern dort bergmännischer Abbau stattgefunden hatte. Dabei galt das Interesse der Römer sicherlich dem recht häufig vorkommenden Bleiglanz. Da dieser Bleiglanz einen geringen Silbergehalt aufweist, konnte bei der Produktion von Blei über die Jahre gesehen auch eine beachtliche Menge an Silber quasi als Nebenprodukt gewonnen werden. Als reine Silberquelle werden die Erzvorkommen des Quarzriffs bei einem Gehalt von nur etwa 0,05% Silber allerdings nicht gedient haben, man kann vielmehr vermuten, dass die ergiebigeren Silber-Vorkommen im Schwarzwald bekannt gewesen sein dürften. Die bei den Ausgrabungen ebenfalls gefunden römischen Blei-Rohre sind, so der momentane Stand, nicht aus Badenweiler Bleiglanz hergestellt worden.

Spuren dieses sehr alten Bergbaus könnten die recht zahlreichen feuergesetzten Abbaue mit ihrem rundlich-glatten Erscheinungsbild im Bereich des Alte-Mann-Felsens sein, jedoch sind hierfür noch keine eindeutigen Beweise erbracht worden, dass gerade diese Abbaue römischen Ursprungs sein sollen. Es fehlt also noch die Verknüpfung vom nachgewiesenen Bergbau an sich durch die Mörtelmagerung mit Pochklein und dem eindeutig dazugehörigen Abbau.

Nach der römischen Besatzung, in der Zeit nach dem 3. Jahrhundert bis zum ausgehenden Frühmittelalter, gibt es praktisch keine Informationsquellen über bergbauliche Aktivitäten, sodass man von einer Phase mit geringerer Belegung der Gruben ausgehen kann. Erst im Jahre 1028 wird Badenweiler als Bergbaurevier urkundlich erwähnt, wobei dieses Datum nicht als Startpunkt des Bergbaus betrachtet werden sollte. Vielmehr ist von einer allmählichen Zunahme der Bergbau-Aktivitäten ab dem 9. Jahrhundert auszugehen.

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wechselten die Herrschaftsverhältnisse mehrfach, was zu einer wechselhaften Belegung der Gruben führte. Im Jahre 1234 lagen die Bergrechte beim Bischof Heinrich zu Basel, 1399 bei Österreich, ab 1441 bei den Markgrafen von Baden. Neben dem Betrieb auf herrschaftliche Rechnung kamen durch Weitergabe der Bergrechte oder Verpachtung der Gruben an diverse Gewerkschaften Einflüsse aus der Schweiz und Frankreich hinzu. Am großen Ziel den Karlstollen mit der Grube HausBaden und dem Wilhelminenstollen über Querschläge und Schächte zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit miteinander zu verbinden wurde über viele Jahre hinweg gearbeitet, führte aber aufgrund der Einstellung des Betriebes im Karlstollen im Jahre 1926 nicht zur Vollendung. In den Jahren 1938/39 fanden noch einmal Prospektionsarbeiten auf Bleierze statt, der Bergbau wurde jedoch nicht mehr aufgenommen.


Der Gips-Bergbau

Wer das Revier Badenweiler nennt, darf dabei den Gips-Bergbau, sowie den Bergbau auf die Dogger-Eisenerze nicht vergessen. Das Vorkommen von Gips erstreckt sich im Bereich von Badenweiler und Sehringen auf die Formation des Keupers, welche in der Hangendscholle der Schwarzwald-Randverwerfung liegt. Hier bildet der Gips Anreicherungen in Form von Knollen und Bändern. Verwendung fand Gips zunächst als Düngegips, später als Zuschlag bei der Zementproduktion, sowie als Feingips für Bauzwecke. Gefördert wurde im Bereich HausBaden über den oberen und unteren Gips-Stollen. Der untere Stollen wurde vermauert und liegt unterhalb der Straße. Vom oberen Stollen ist lediglich noch eine undeutliche Pinge im Wald erkennbar, davor liegt die dazugehörige, dem Verfall preisgegebene Schmiede. Grubenplänen und Überlieferungen zufolge hinterließ der Gipsbergbau ein umfangreiches Grubengebäude, welches heute allerdings in weiten Teilen verstürzt und nicht mehr zugänglich sein soll. Das Ende seiner knapp 200jährigen Geschichte fand der Gipsbergbau im Jahre 1964, als wegen Unrentabilität der Betrieb eingestellt werden musste.


Der Eisenerz-Bergbau

Die Spuren des Bergbaus auf Eisenerze der Dogger-Formation liegen zwischen den beiden Dörfern Lipburg und Rheintal. Über insgesamt vier Stollen wurde in der Zeit von 1937 bis 1944 ein verzweigtes Stollensystem angelegt, um die etwa 2m mächtige, horizontal liegende Vererzung anzufahren. Bei diesem Bergbau, geleitet von den Rohstoffbetrieben der Vereinigten Stahlwerke GmbH, ist man nicht viel über das Versuchs-Stadium hinaus gekommen. Verwerfungsbeträge des Erzlagers von 8m und die zum Teil geringe Geländeüberdeckung verhinderten einen rentablen Abbau. Erschwerend kam der geringe Eisengehalt von nur 14%, sowie der kostenintensive Transport zu den Hüttewerken in Westfalen hinzu und führte 1944 zur Einstellung der Eisenerzgrube Lipburg.

Der Metallerz-Bergbau
Luftschacht Karlstollen
Sophienruhe mit Quarzriff
HausBaden - tiefster Stollen
HausBaden - Wasserreservoir
Schloss HausBaden
HausBaden - weisse Halde
HausBaden - Serpentinenweg
HausBaden - Verhau
Alte-Mann-Fels-Brückchen
Alte-Mann-Fels
Alte-Mann-Fels (historisch)
Alte-Mann-Fels
Schwefelhöhle
Schwefelhöhle
Bereich Schwefelhöhle
Bereich Schwefelhöhle
unterer Otto-Stollen
oberer Otto-Stollen
Wilhelminen-Stollen
Sehringen Süd
Fürstenfreude
Fürstenfreude
Bergmansruhe
Fürstenhut
Hämatit-Gang
HausBaden (Caveseekers)
Der Gips-Bergbau
Schmiede (Gipsbergbau)
unterer Gips-Stollen
Der Eisenerz-Bergbau
Eisenerzgrube Lipburg